Was ist Neuropsychologie ?
Die neuropsychologische Diagnostik und Therapie dient der Feststellung und Behandlung von hirnorganischen Störungen (in Folge von Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns)
- geistiger (kognitiver) Funktionen,
- des emotionalen Erlebens,
- des Verhaltens,
- der Krankheitsverarbeitung,
- der damit verbundenen Störungen psychosozialen Verhaltens.
Ziel ist es, psychische Gesundheitsstörungen in den genannten Bereichen und die daraus folgenden psychosozialen Beeinträchtigungen und Aktivitätseinschränkungen zu erkennen und zu heilen oder zu lindern.
Zu Beginn einer neuropsychologischen Behandlung steht eine differenzierte Diagnostik. Mit Hilfe verschiedener standardisierter Testverfahren werden folgende kognitive Leistungen erfasst:
Aufmerksamkeit,
Lernen und Gedächtnis,
Wahrnehmung / räumliche Leistungen,
Denken, Planen und Handeln,
Psychische Störungen bei organischen Störungen.
Im Anschluss an diese Diagnostikphase, die bis zu fünf Sitzungen umfasst, bespricht die Neuropsychologin mit dem Patienten und, wenn gewünscht, den Anghörigen das individuell entwickelte Behandlungskonzept:
Hierbei spielen neben den "objektiven" Testergebnissen die Anforderungen und Aktivitäten, die der Patient in seinem Alltag wieder aufnehmen möchte, eine entscheidende Rolle.
Gemeinsam entwickeln Neuropsychologin und Patient (erreichbare) Zielvorstellungen und die einzelnen Therapieschritte:
- Verbesserung von Leistungsstörungen durch Funktionstherapie (z.T. am PC),
- Kompensation von Leistungseinschränkungen durch Nutzen individueller
Stärken, die Vermittlung neuer Strategien und die Umstrukturierung der
Umwelt,
- Förderung der Krankheitsverarbeitung und Behandlung psychoreaktiver
Störungen (z.B. Depression, Angst, Selbstwertprobleme) durch
psychotherapeutische Anteile (KVT),
- Abbau von Verhaltensauffälligkeiten und systematischer Aufbau von
Aktivitäten,
- Begleitung der schulischen oder beruflichen Rehabilitation
Für wen kommt Neuropsychologie in Frage ?
Neuropsychologische Diagnostik und Therapie kommen für Patienten in Frage,
- die im Rahmen eines Unfalls eine Kopfverletzung (Schädel-Hirn-Trauma)
erlitten haben,
- nach Schlaganfall / Hirnblutung,
- bei Hirntumoren,
- bei Entzündugngen des Gehirns; MS